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Sprache, Macht & verletzte Gefühle!?

Aktualisiert: 12. Dez. 2021

Meine tägliche Beobachtung in der Arbeit mit Menschen stimmt mich im Moment sehr nachdenklich, traurig und manches Mal auch wütend, deshalb habe ich mich dazu entschieden, mein Erleben in Kurzform mit euch zu teilen. Denn gerade in Zeiten wie diesen werden die Macht der Sprache und die daraus resultierenden verletzten Gefühle im Kontext von Rechthaberei für mich wieder deutlich spürbar.



Andersdenkende werden als Idioten abgetan, und jene (ich spreche hier auch von Kindern und Jugendlichen!), die emotionale Probleme aufgrund der Covid-Situation haben, werden als nicht belastbare Psychos stigmatisiert, die doch froh sein sollten, dass sie eine Wohnung, Strom und zu essen haben.


Anstatt Interesse für unser Gegenüber zu zeigen und nachzufragen, mit welcher Idee eine Ansicht oder ein Gefühl verbunden ist, wodurch wir vielleicht unseren eigenen Horizont erweitern könnten, ist es verführerischer, postwendend abzutun, was nicht mit unserer Wahrnehmung und unseren Werten übereinstimmt. Ich frage mich in Zeiten wie diesen: "Wo ist sie denn, die Toleranz für die Vielfalt, für die Andersartigkeit, für die wir uns doch so gerne rühmen? Endet sie vielleicht da, wo unsere Werte nicht mehr vertreten werden?"


Wäre es nicht gerade jetzt heilsamer, wenn wir uns liebevoll uns selbst und einander zuwenden würden? Wenn wir in Momenten der Bewertung kurz innehalten und zuerst auf uns selbst hinsehen würden, um zu entdecken, was wir gerade bei uns selbst übersehen? Sich selbst zu hinterfragen, welche Bedürfnisse gerade nicht ausreichend befriedigt werden, wodurch infolge ein Anteil oder mehrere Anteile (z. B. Angst, Unsicherheit, Frustration, ...) in uns laut und wir dazu verleitet werden, Andersblickende öffentlich zu bewerten (sozusagen einen "Feind" im Außen zu suchen) und möglicherweise in deren Sein sehr tief zu verletzen!?


Wäre es nicht sinnvoller zu hinterfragen, WOFÜR es Sinn machen könnte (oder eben auch nicht), bestimmte Kommentare JETZT von uns zu geben?


Wäre es nicht hilfreicher, wenn wir uns gerade jetzt mit unserer Sprache verbinden würden, zuhören würden, uns gegenseitig in unserer Andersartigkeit unterstützen würden, in dem wir sie anerkennen, anstatt zusätzliche Fronten zur Isolation, in der wir uns ALLE befinden, zu schaffen?


Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mit meinem Denk-Impuls zum Erleben meiner täglichen Arbeit mit zum Teil sehr verletzten Menschen bei dem einen oder der anderen eine Erweiterung des Bewusstseins hin zu sich selbst und zu einem wohlwollenderen Mit-einander (anstatt des Gegen-einanders) auslösen könnte. <3

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